Andacht zum Sonntagabend

22. März 2020

„Laetare“ – so heißt der heutige Sonntag. Laetare kommt aus der lateinisches Sprache. Ins Deutsche übersetzt heißt es: „Freut euch!“ Der Sonntag Laetare liegt in der Mitte der Passionszeit.  Er lenkt den Blick über die Passion Jesu hinaus auf Ostern, auf die Auferstehung Jesu. Über Leiden und Tod hinaus auf das Leben.

„Laetare – Freut euch!“ Das passt nicht so recht in diese Zeit. Viele von uns machen sich Sorgen. Um die Menschen, die ihnen vertraut sind. Um das, was die Zukunft bringt – und was noch kommen mag.

„Laetare“ – der Name hat seinen Ursprung im Alten Testament. Da sagt ein in der Tradition Jesajas stehender Profet: „Freut euch mit Jerusalem!“ (Jesaja 66,10) Jerusalem – und mit der Stadt ganz Israel – hatten eine der großen Krisen ihrer Geschichte, die „Babylonische Gefangenschaft“, das äußere und das innere Exil, überwunden. Normalität ist wieder eingekehrt. Der Profet hat seine Aufgabe erfüllt. Zu seinen letzten, Mut machenden Worten gehören diese: „Freut euch mit Jerusalem!“

Wir stehen noch ganz Anfang. Machen uns Sorgen. Wissen nicht, wie es wird.

Dennoch möchte ich von Jesaja lernen. Zu seinem „Freut euch!“ gesellt er ein „Danke“.  Er dankt Gott, dass dieser in der Krise, im babylonischen Exil, nicht fern, sondern dem Menschen nahe war und immer noch ist (Jesaja 51,3).

Ich möchte dieses von Jesaja gesprochene „Danke“ weitersagen.

In meiner Begegnung mit Gott, in meinem Gebet.

Aber auch in der gesprochenen, geschriebenen, geposteten Begegnung mit den Menschen, die mir zum Leben helfen: Landwirten und Landwirtinnen, Verkäufer*innen, Bäcker*innen, den Mitarbeitenden in den Rettungsdiensten, Feuerwehren und -Leitstellen, Ärztinnen und Ärzten, Krankenhauspersonal, Bus- und LKW-Fahrern, Politiker*innen, und den Vielen, die unbemerkt dafür Sorge tragen, dass das Leben weiter geht.

Danke!

Bleiben Sie, bleibt Ihr gesund und von Gott behütet.

Andreas Salefsky ist Pastor im Ruhestand

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Andreas Salefsky
Pastor i.R. Andreas Salefsky