Am Weihnachtsbaum meiner Eltern hängen – seit ich denken kann und schon länger – Schleifen aus rotgoldenem Glanzpapier. Älter als ich, zum Teil schon eingerissen. Sie werden als Allerletztes an den Zweigspitzen angebracht, festgebunden mit goldenem Geschenkband. Meine Mama hat sie damals für ihren ersten Baum gebastelt. Wenn ich an Weihnachten denke, dann auch an diese Schleifen.
Dieses Jahr feiere ich zum ersten Mal mit einem eigenen Baum. Mein Mann und ich feiern zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Wohnung und werden entscheiden, wie Weihnachten „aussehen“ wird. Wir kommen aus Familien mit unterschiedlichen Weihnachtsbäumen, wir werden Kompromisse eingehen.
Ich mit Hang zum Selbstgebastelten und meinen bunten Dekokugeln in orange, türkis und grün, er mit Vorliebe für klare Konzepte. Es ist der Moment, etwas zu erschaffen, wovon wir später unseren Kindern erzählen können: „Das machen wir seit unserem ersten Weihnachtsbaum.“ Werden es Schleifen, Anhänger aus Salzteig oder ein Stern für die Spitze, den wir kaufen werden? Schlussendlich werden wir erst in mehreren Jahren wissen, was zur Tradition geworden ist. Und das erwarte ich ebenso freudig wie das diesjährige Weihnachtsfest.
Louisa Pandera ist Vikarin in Jembke
Alle AnsprechpartnerInnen in unseren Gemeinden finden Sie hier.