Kurz nach Ostern bekommen wir ein weiteres langes Wochenende geschenkt: Auf den Sonntag folgt kein normaler Montag, sondern der 1. Mai, Internationaler Feiertag der Bewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter und damit arbeitsfrei. Für viele reichen die freien Tage an sich schon als Grund zum doppelten Jubel: Mehr Zeit für Familie, Freunde, Freizeit. Andere freuen sich über die fröhlichen Lieder im Gottesdienst oder die Kundgebungen der Gewerkschaften, die auf die Errungenschaften der Bewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter blicken und neue Forderungen an Politik und Arbeitgebende stellen.
Für mich ruft der 1. Mai auch persönliche Erinnerungen hervor. Knapp zwei Jahrzehnte lang bin ich an diesem Tag beim Schützenfestumzug in Wiepenkathen, einer Ortschaft der Hansestadt Stade, in den Reihen der Feuerwehr mitgelaufen. Das war und ist immer noch eine besondere Kundgebung der Lebensfreude und des Feierns.
Und das passt alles zusammen unter dem Motto des morgigen Sonntags. Kirchlich wird dieser „Jubilate“ genannt: Jubelt über die erste Schöpfung der Welt und alles, was lebt. Jubelt über die Auferstehung als Neuschöpfung und jubelt über den zugesagten neuen Himmel und die neue Erde! Kurzum: Jubelt und freut euch über alles Leben, das Gott schafft. Das schließt den Jubel über die im Frühjahr erwachende Natur und alles, was dem Leben dient, ein – und damit auch die Gestaltung guter Arbeitsbedingungen und einer lebensförderlichen Balance von Arbeit und Ruhe – so wie die erste Schöpfungsgeschichte erzählt, dass Gott am siebten Tage bewusst ruhte und diesen als heilig bezeichnete. Also: Freut euch an diesem langen Wochenende besonders über alles Leben und alles, was lebendig macht und hält!
Christian Berndt ist Superintendent des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen
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