'Heitere Spiele' vor 50 Jahren

27. August 2022

Ulrike Meyfarth, Heide Rosendahl, Mark Spitz – zumindest die Älteren kennen sie alle. Die Stars der Olympischen Spiele von München, die heute vor 50 Jahren begannen. Heitere Spiele sollten es werden; das jedenfalls war das Ziel der Veranstalter. Heitere Spiele – im Gegensatz zu der wuchtigen Inszenierung der Olympischen Spiele in Berlin 36 Jahre zuvor. Deutschland wollte sich gut zweieinhalb Jahrzehnte nach Ende des zweiten Weltkriegs von der sympathischen Seite zeigen.

Wenige Tage später aber überfallen acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September" elf Sportler der israelischen Mannschaft. Sie fordern die Freilassung von 232 Palästinensern aus israelischer sowie die von zwei Mitgliedern der sogenannten Rote Arme Fraktion aus deutscher Haft. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endet in einem Desaster. 17 Menschen sterben dabei.

Heitere Spiele – tödlicher Ernst. Wer Menschengeschichten und die Weltgeschichte betrachtet, entdeckt solche Gegensätze immer wieder. Gestern noch feiern, heute schwerkrank. Hier unermesslicher Reichtum, dort nicht genug zu essen. Im einen Land Frieden, im andern Krieg.

Manche Gegensätze sind so mächtig und unbegreiflich, dass sie sprachlos machen- aber eigentlich zu beharrlichen Protesten motivieren sollten. Mit welchem Recht bekommt ein Chef in manchen Konzernen hundertmal so viel wie manche seiner Arbeiter? Warum wird ein Land von Sportveranstaltungen ausgeschlossen und ein anderes – obwohl es viel mehr Unheil angerichtet hat – nicht? Wieso galt gestern „Keine Waffen in Kriegsgebiete“ – aber heute soll das richtig sein?

Für das Leben in dieser wunderschönen und zugleich oft schrecklichen Welt sind Leitlinien hilfreich und wichtig. Drei seien hier genannt:

- „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“
    (vgl. Jesu Worte Matthäus 7,12 / sogenannte Goldene Regel)

- „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst!“
    (nach Matthäus 22,37ff)

- „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“
    (Römer 12,12)

Friedhelm Meinecke ist Pastor in Weyhausen

 

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Pastor Friedhelm Meinecke
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