Vor den hohen Festtagen begingen die Menschen früher eine Fastenzeit. Wir kennen das noch als die Zeit vor Ostern, in der viele ihr Alltagsverhalten überdenken. Auch vor dem Weihnachtsfest gab es eine Fastenzeit. Ein Relikt dieses Brauches ist der 11. November als Beginn der Karnevalssessionen, deren große Umzüge aber erst nach Neujahr stattfinden.
„Fastenzeit“ bedeutet „feste Zeit“. Eine Zeit, in der der Mensch fest wird, fest besonders in seiner Enthaltsamkeit. Darum ist der Verzicht auf bestimmte Genüsse ein äußeres Kennzeichen der Fastenzeit.
In diesem Jahr müssen viele von uns in der Vorweihnachtszeit verzichten: auf Weihnachtsmärkte, auf große Familienfeiern, auf Urlaube im In- und Ausland. Eine unfreiwillige Enthaltsamkeit ist uns auferlegt. Je nach Typ und Prägung reagieren wir unterschiedlich: die einen begehren auf, halten sich nur widerwillig an die Vorschriften, wittern Verschwörungen und Täuschungen. Die anderen nehmen sich die Lage sehr zu Herzen und ziehen sich in Angst und Sorge aus allem zurück. „Prüfet alles und das Gute behaltet!“ heißt es in der Bibel. Diese Haltung von Vernunft und Freiheit führe uns durch diese Fastenzeit!
Bleiben Sie behütet!
Dr. Heinrich Springhorn ist Pastor in Hankensbüttel und Sprakensehl
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