Ostern ganz anders
Für mich wird Ostern in diesem Jahr ein ganz besonderes Fest. Auch ohne Osterfeuer, ohne Kirchgang, ohne Besuch bei meinen Eltern. Diesmal wird Ostern besonders, weil es so nackt daherkommt. Ohne viele vertraute Traditionen. Reduziert auf die eigentliche Botschaft: die Hoffnung darauf, dass nicht Not und Tod das letzte Wort haben, sondern das Leben. Die Hoffnung auf Erneuerung, die Hoffnung darauf, dass bei Gott alles ganz anders läuft, am Ende viel besser, als ich es befürchte.
Gerade jetzt „passt“ das Osterfest, wo die Hoffnung knapp wird. Wo ich Licht in der Dunkelheit brauche. Statt der Osterkerze in der Kirche kann ich irgendeine Kerze bei mir zuhause anzünden, als Symbol für Auferstehung und Hoffnung, für Leben statt Tod. Und dann kann ich das Licht weiterreichen, andere Kerzen entzünden, es bei mir und den Meinen hell werden lassen. Und ich kann auch einstimmen in den traditionellen Osterruf: „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Klingt komisch? Haben Sie es probiert? Das muss nicht in der Kirche stattfinden, um zu wirken. Es macht auch so etwas mit mir und Ihnen. Und denken Sie daran: Ostern war schon immer ganz anders als das, was Menschen kannten. Eine völlig andere Perspektive auf Leben und Tod. Radikal anders. In diesem Jahr kommt mir der Kontrast noch deutlicher vor. Und ich höre die Botschaft vom neuen Leben noch aufmerksamer. Ihnen wünsche ich das auch.
Frohe Ostern!
Ihr
Christian Berndt, Superintendent im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen
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