Nach Corona – wie wird das sein, wie werden wir wohl leben? Hören Sie diese Frage in letzter Zeit auch häufiger? Die nächste Frage ist sofort, wann genau fängt denn eine Zeit "nach Corona" eigentlich an? Wird das im Jahr 2022 sein? Oder ab dem Zeitpunkt im Jahr 2021, an dem wir eventuell einen Impfstoff einsetzen können? Oder ist es der Tag, ab dem die Reproduktionsrate dauerhaft unter eins bleibt? Wichtiger ist es für mich zu beobachten, wie wir als Menschen in dieser Zeit leben. Unser Alltag verändert sich, andere Verhaltensweisen werden normal. In diesen Wochen Ende April und Anfang Mai wären "normalerweise" in allen Kirchengemeinden sehr viele Jugendliche konfirmiert worden. Riesengroße Enttäuschung überall, dass diese Feste nicht gefeiert werden können. Einige – und nicht nur Konfis – haben geweint vor Enttäuschung. Doch was machen diese Jugendlichen stattdessen: Na klar! Erst einmal freuen sich alle über die freie Zeit. Aber dann sieht man, wie Jugendliche ihre Zeit sinnvoll füllen wollen: Sie gehen joggen oder trainieren Zuhause nach einem Youtube-Video, weil das der Sport ist, der jetzt möglich ist. Sie spielen Feldhockey auf der ungewohnt leeren Straße. Sie wollen etwas für andere tun und gehen einkaufen für ältere Nachbarn oder stellen sich als Briefpaten für Bewohner von Altenheimen zur Verfügung. Sie erledigen Aufgaben für die Schule oder malen mit kleineren Geschwistern Regenbögen auf Straßen. Sie nähen Schutzmasken und spielen Spiele mit der ganzen Familie. Und ja, sie hängen manchmal auch echt lange am Handy! Aber wie sollten sie sonst auch Kontakt zu ihren Freunden halten. Ich finde diese vielen Jugendlichen klasse, die die Krise nicht aussitzen sondern etwas aus ihr machen, die etwas in ihrem direkten Umfeld zum Guten wenden wollen.
Denn mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! (Psalm 18,30)
Angelika Behling ist Diakonin in Wolfsburg-Ehmen
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