„Selten habe ich jemanden getroffen, der ruhiger und bescheidener auftritt als Horst-Ulrich Braun – trotz seiner Unmenge an guten Taten“, begann Superintendent Christian Berndt seine Laudatio. „Lieben ist für Sie nicht einfach ein Gefühl, sondern es ist für Sie ein Tätigkeitswort, ein aktives Verb.“ Die Handlungsmaxime habe den Geehrten nicht nur als Pastor, sondern auch als Christ und Mensch ausgezeichnet. Brauns ehrenamtliche Arbeit im Bereich der Telefonseelsorge und für die russische Partnergemeinde in Togliatti hob Superintendent Berndt besonders hervor. „Seit über drei Jahrzehnten stehen Sie Menschen in existentiellen Krisen bei, besonders nachts.“ Ein Seelsorger par excellence sei Braun, dabei immer im Einklang mit sich selbst, der andere ermutige und durch Krisen begleite. „Ihr Engagement für die Nächsten hat keine Grenzen: mit voller Kraft, ganzem Herzen und eigenen Finanzen setzen Sie sich ein.“
Menschen, denen Gerechtigkeit versagt werde, gelte der Einsatz Brauns ganz besonders. „Ich weiß nicht, wie oft ich Ihnen hier bei Protest- und Gedenkveranstaltungen begegnet bin“, sagt Berndt. Mehr als zwei Jahrzehnte beharrlicher Vorarbeit Horst-Ulrich Brauns sei es zu verdanken, dass im Jahr 2022 die >>> evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Togliatti gegründet werden konnte – hervorgegangen war dieses Engagement aus der Städtepartnerschaft Wolfsburg mit der russischen Stadt, Pastor Braun hatte sich von Anfang an für diese Partnerschaft eingesetzt. „Das Besondere der russischen Kirchengemeinde ist, dass sie sich um erwachsene Menschen mit Einschränkungen kümmert, die sonst in Russland keine Unterstützung vom Staat erfahren.“ Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine habe diese Partnerschaft eine neue Bedeutung erhalten, denn der Zuschuss für das Gehalt der dortigen Pastorin könne aktuell nicht überwiesen werden. „Ich weiß, dass Ihnen das Sorgen bereitet und Sie nach Lösungswegen suchen.“
Für die Hospizarbeit Region Wolfsburg engagiert sich Horst-Ulrich Braun seit mehr als 15 Jahren, davon viele Jahre als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Sie haben das Hospizhaus in der Eichendorffstraße maßgeblich mit aufgebaut“, bedankte sich für die Hospizarbeit deren Geschäftsführer Lucas Weiß. Braun habe sich aufgeopfert im Hospizverein, viele Stunden der Fürsorge auch für die ehrenamtlich und hauptberuflich Tätigen aufgebracht. „Sie haben uns immer wieder an das ursprüngliche Ziel der Hospizbewegung, Sterben und Trauern zu Hause zu ermöglichen, erinnert.“ Braun habe immer wieder zu mutigem Umgang mit den Themen Tod, Sterben und Trauer ermutigt ermutigt und bestärkt. „Nehmen wir diesen Mut mit!“
Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen / Öffentlichkeitsarbeit