Neu in Hehlingen, Almke und Neindorf: Friederike Böhm
Als junge Pastorin aufs Land gehen? Für Friederike Böhm ist das kein Problem. „Ich bin das Landleben gewohnt“, sagt die 30jährige Theologin. Aufgewachsen ist sie bei Nienburg, in einem 800-Seelen-Dorf, die Kirche schräg gegenüber. „Ich bin in der Kinder- und Jugendarbeit dort aufgewachsen, die Pfadfinder haben mich geprägt.“ Das führt dazu, dass Friederike Böhm mit 18 bei ‚Study the Spirit‘, einem Berufsfindungsseminar der hannoverschen Landeskirche, teilnimmt. Ergebnis: Direkt nach dem Abi geht’s zunächst an die Uni nach Göttingen und später nach Dublin.
„Das Semester im Ausland war sehr bereichernd und prägend für mich“, erinnert sie sich gern zurück. In Deutschland sei studieren erheblich einfacher als in Irland, dort sei es oft nur privilegierten jungen Menschen möglich, eine akademische Ausbildung zu absolvieren. „In Deutschland haben wir die Möglichkeit, uns lange und intensiv mit einzelnen Themen zu befassen, in Dublin wurde es konkreter und anschaulicher.“ Das Masterstudium in Irland besteht aus drei Trimestern, ist also nach einem Jahr abgeschlossen.
Friederike Böhms Herz schlägt für die Ökumene. Bereits in Göttingen engagiert sie sich in der Hochschulgemeinde und beim Bürgerfunk für eine weltweite Kirche, eine Kirche, die die Konfessionen verbindet. „Wir funktioniert das vor Ort? Solche Fragen kannte ich nicht von zu Hause, da gab es nur Protestanten.“ ‚Intercultural Theolology and Interreligious Studies‘ waren ihr Thema in Irland, eine erweiterte internationale Perspektive auch mit anderen Religionen.
„Ich bin gespannt, was mich hier im Pfarramt erwartet, was vor Ort gebraucht wird“, sagt die junge Theologin. Ihr Vikariat hat sie in der Kleinstadt Uslar am Solling gemacht. „Die Kirche in Uslar ist sehr groß, jetzt arbeiteich in gemütlichen Dorfkirchen.“ Friederike Böhm liebt Gottesdienste. „Die Freude daran möchte ich gern weitergeben. Ich hoffe auf den Geist, denn das, was im Gottesdienst passiert, kommt nicht nur durch mich allein.“ Am Ende kommt es darauf an, zu vertrauen, dass eben nicht nur in unserer Hand liegt, sagt sie. Dafür brauche es Gelassenheit und Erfahrung. Starke Worte für einen jungen Menschen. „Durch die Pandemie während des Vikariates durchzukommen hat mich gelassener gemacht, es hat mir gezeigt: Irgendwie geht es weiter.“
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis / F. Josuweit