Am ersten 1. Januar hat die Gemeinde Hasenwinkel Friederike Böhm, die auch Pastorin in Almke, Neindorf und Hehling ist, offiziell begrüßt. Wir haben mit ihr über ihre Dörfer und Gemeinden gesprochen.
Frau Böhm, wie viele Dörfer gehören jetzt zu Ihnen als Pastorin?
Zum bisher schon verbundenen Pfarramt von Neindorf, Almke und Hehlingen ist nun die Gemeinde Hasenwinkel dazugekommen. Zusammengezählt sind es 13 Ortschaften, drei Kirchen und eine Kapellengemeinde. Dazugekommen sind Ahmstorf, Beienrode, Bisdorf, Klein Steimke, Ochsendorf, Rennau, Rhode, Rottorf, Trendel und Uhry, die die Gemeinde Hasenwinkel bilden. Das wirkt erstmal riesig, aber es sind maximal 15 Minuten Autofahrt von einem zum anderen Ende.
13 Dörfer, eine Frau – wie kriegen Sie das hin?
Ob Frau oder Mann, allein kann ich das gar nicht schaffen. Viele Menschen ihre Gaben ein und werden aktiv, statt auf den Pastor zu warten, der seine Schäfchen versorgt. Viele arbeiten in diesen Gemeinden mit: Sekretärinnen, Küster:innen und die Friedhofsverwaltung zum Beispiel. Und natürlich die Kirchenvorstände und weitere Ehrenamtliche, die sich vor Ort genau auskennen. Sie organisieren, verwalten und planen die Arbeit in der Gemeinde und gestalten so unsere Kirche aktiv mit. Von ihnen erfahre ich auch viel Unterstützung für neue Ideen. Ich als Pastorin für die Gemeinde da, aber meine Aufgabe ist es nicht, hier alles im Alleingang zu stemmen. Vielmehr kann ich durch die Aufgabenteilung in den Gemeinden meinen Auftrag in der Seelsorge, Gottesdienste, Verwaltung, Bildungsaufgaben und Kasualien wie Taufen, Trauungen und Bestattungen gut unter einen Hut bringen und kann die Ehrenamtlichen in ihren Aufgaben stärken und begleiten.
Was gefällt Ihnen in Ihren Gemeinden besonders gut?
Großartig finde ich, dass es mittlerweile sechs ehrenamtliche Lektor:innen gibt, die in den Gemeinden Gottesdienste gestalten. Dadurch können wir auch in der Fläche regelmäßig Gottesdienste anbieten und hören unterschiedliche Stimmen, die von ihrem Glauben erzählen; das zeigt die Lebendigkeit dieser Gemeinden. Wir haben neue Formate für Gottesdienste entwickelt und starten ab diesem Jahr freitags gemeinsam in das Wochenende mit einem Gottesdienst. Dazu kommt die Abwechslung – jeder der Orte hat seine Eigenheiten und die vielen Kirchen bieten unterschiedliche Möglichkeiten für die Arbeit in den Gemeinden. Es ist spannend, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und zu entdecken, wie die Gemeinden kooperieren und sich ergänzen können. Bei der Konfi-Arbeit funktioniert das beispielsweise schon sehr gut und wir arbeiten in der ganzen Region Süd zusammen.
Weshalb heißt der Hasenwinkel überhaut Hasenwinkel?
Die Kirchengemeinde Hasenwinkel heißt so, seit 2009 die vorherigen Gemeinden fusionierten. Historisch bezeichnet Hasenwinkel die Region im Süden des alten Landkreis Gifhorn. Sie reichte von Hattorf bis Rottorf am Klei und Hehlingen bis Ochsendorf, war also noch viel größer als die Gemeinde Hasenwinkel und auch größer als das verbundene Pfarramt es jetzt ist.