Anderen Freude machen, das ist eine Grundmotivation für ‚Gemeinsam Weihnachten‘. Auch in diesem Jahr haben das Team von ‚V help‘ (ehemals Charity V & Friends) rund um Christine Moretti, unsere Kirchenkreis-Sozialarbeit, die Evangelische Familienbildungsstätte (Fabi) Wolfsburg und der Jugenddienst der Evangelisch-lutherischen Propstei Vorsfelde 400 Kinder aus Wolfsburg beschenkt. Kirchenkreis-Sozialarbeiterin Danica Kahla-Lenk und Fabi-Mitarbeiterin Martha Pordzik haben dazu im November Wunschzettel an der Tafel verteilt.
Deutschlandweit, auch in Wolfsburg kommen immer mehr Menschen zu den Lebensmitteltafeln., etwa 800 Kinder sind in Wolfsburg bezugsberechtigt. „Wir können in diesem Jahr mit unseren Geschenken die Hälfte der Kinder beschenken,“ erzählt Karsten Piehl und spricht damit zugleich etwas aus, was viele nicht wissen. „Die neue Armut nimmt zu.“ Viele der betroffenen Menschen seien zwar noch nicht bezugsberechtigt für staatliche Transferleistungen, hätten aber dennoch zu wenig zum Leben. „Betroffen sind nicht nur Familien und Kinder, auch Seniorinnen und Senioren trifft die hohe Inflation mit allen Preissteigerungen merklich“, so der Leiter der sozialdiakonischen Einrichtungen und Dienste des Kirchenkreises.
Beschämend in einer wohlhabenden Stadt wie Wolfsburg, immerhin die Kommune mit dem durchschnittlich zweithöchsten Einkommen in Niedersachsen. „Die Dunkelziffer derer, die eigentlich bezugsberechtigt wären, die aber noch keine Unterstützung beantragt haben, ist wesentlich höher als die Zahlen, die wir kennen.“ Und das heißt auch: Mehr als die zurzeit 800 Kinder, die wir in Wolfsburg bei der Tafel haben, haben Anspruch auf staatliche Unterstützung. „In unseren diakonischen Einrichtungen und Diensten merken wir das deutlich: Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf ist in diesem Jahr exorbitant gestiegen.“
„Wir sammeln Spenden und packen auch selbst noch was drauf, weil es uns in Wolfsburg so gut geht“, sagt Christine Moretti, die den Weihnachtswunschbaum vor fünf Jahren über ‚V help‘ initiiert hat. Angefangen habe sie mit 75 Geschenken, 300 waren es im vergangenen Jahr und sollten es auch in diesem Jahr werden. „Können wir 400 Geschenke machen?“, fragte Kirchenkreissozialarbeiterin Danica Kahla-Lenk Mitte November, denn die 300 Wunschzettel waren bereits nach kürzester Zeit verteilt. „Da habe ich doch erst mal Herzrasen und Atemnot bekommen!“, erinnert sich Moretti.