Stellungnahme des Abrahamforums Wolfsburg zu den Auswirkungen des aktuellen Konflikts im Nahen Osten
Im Abrahamforum Wolfsburg arbeiten jüdische, muslimische und christliche Gemeinden seit Jahren vertrauensvoll zusammen. Die engen Beziehungen zwischen unseren drei Religionen in Wolfsburg beruhen auf der Erinnerung an Abraham als Anfang unseres Glaubens. Dieses gemeinsame Erbe verpflichtet uns zum Einsatz für Menschlichkeit, Toleranz, Vielfalt und Glaubensfreiheit.
Vor diesem Hintergrund beunruhigen uns die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten sehr. Zu diesem Konflikt, seiner traumatischen Geschichte und seinen Kontexten gibt es unweigerlich unterschiedliche Haltungen und Einschätzungen, auch zwischen den Mitgliedern unserer Gemeinden. Doch diese Unterschiede sind für uns weniger wichtig als das Wissen um unsere gemeinsame Aufgabe: an unserem Ort und in unserer Stadt für Frieden und das harmonische Miteinander zwischen den Religionen und Kulturen einzustehen. Wir sehen mit Sorge, wie anlässlich des Nahost-Konflikts unsere jüdischen und muslimischen Geschwister in Deutschland und auch in Wolfsburg antisemitischen und rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind und bedroht werden.
Eine Reihe von jüdisch-muslimischen Organisationen hat in diesen Tagen einen offenen Brief veröffentlicht unter der Überschrift „Wir lassen uns nicht trennen“. In diesem Text werden zwei Leitsätze formuliert:
Wir verurteilen jede Art von Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus.
Es muss Raum geben für unterschiedliche Haltungen zum Nahost-Konflikt.
Als Mitglieder im Abrahamforum Wolfsburg schließen wir uns diesen Leitsätzen an, die das ausdrücken, was auch uns bewegt. Wir trauern um die Opfer der Gewalt in Israel und Palästina. Wir lassen nicht zu, dass unser Dialog und unser Vertrauen durch diese Ereignisse bedroht werden. Wir hören nicht auf, gemeinsam für den Frieden in Jerusalem und der ganzen Welt zu beten.
Die Sprecher des Abrahamforums Wolfsburg: Dimitri Tukuser, Mourtadha Djemai, Dr. Ulrich Lincoln