Herkulesaufgabe: Kirche wird sich weiter verändern
Bindfaden und Schere waren nötig, um die erste digitale Kirchenkreissynode abzuhalten. Weshalb? Damit wir die Synodenvorsitzende Elisabeth Schulze gut ins Bild setzen konnten. Dem Maler Immendorf sei Dank dafür – oder besser: der Immendorf-Bibel. Denn die fungierte als Kamerastativ. Was bei diesem Blick hinter die Kulissen provisorisch anmutet lief allerdings gewohnt professionell: Formalia, Berichte von der Landessynode, aus dem Kirchenkreisvorstand, aus den Ausschüssen. Und selbstverständlich gab es auch den Bericht des Superintendenten.
Doppeltes Gottesdienstwunder
„Seit fast einem Jahr ruhen viele traditionelle kirchliche Angebote – kurz gesagt: unsere Gemeindehäuser sind weitgehend dicht. Gleichzeitig sind wir viel digitaler und kreativer geworden“, berichtete Christian Berndt, der der Synode seinen >>> digitalen Neujahrsgruß präsentierte. Trotz nur noch weniger Präsenzgottesdienste erreiche Kirche mehr Menschen als in normalen Gottesdiensten der Vor-Corona-Zeit. „Für mich ist das ein doppeltes Gottesdienstwunder.“ Es verändere sich in Kirche etwas – und Kirche müsse sich verändern. „Die neue Kernkompetenz heißt Agilität oder agil sein, also beweglich, regsam, wendig sein.“
Veränderung der Kirche sei auch aus anderen Gründen dringend geboten, erläuterte Christian Berndt. Denn mit weniger Personal und weniger Finanzen dürfe es nicht nur ums Sparen gehen. „Vielmehr geht es darum, wie wir weiter Kirche sein wollen.“ Mit mehr als 13 Prozent prognostizierter Verringerung von Kirchengeldern landeskirchenweit wirke sich das deutlich auf die künftige Planung aus. Das betreffe auch das sehr sensible Thema Kirchen und kirchliche Gebäude. „Wir können uns so viele Gebäude schlicht nicht mehr leisten.“
Transparenz für gemeinsamen Kraftakt
Im gemeinsamen Bericht aus Struktur- und Finanz- und Stellenrahmenplanungs-Ausschuss erläuterte Heinrich Banse den Umfang der Maßnahmen, die in den kommenden Jahren ergriffen werden müssen. „Zum Ende des Planungszeitraumes 2028 müssen wir im Kirchenkreis 930tsd Euro einsparen bei insgesamt 5,8 Millionen Euro Zuweisung.“ Dies erfordere von allen Beteiligten eine deutlich größere Kraftanstrengung als im derzeit noch aktuellen Planungszeitraum. „Transparenz ist hier zwingend notwendig“, konstatierte Heinrich Banse für alle Ausschüsse, die an der Planung ab 2023 beteiligt sind. Der Strukturausschuss – ein Querschnittsausschuss aus Bau-, Finanz- und Stellenplanungsausschuss, Kirchenkreisvorstand und Kirchenkreis-Synodalvorstand – priorisiere aktuell die kirchlichen Gebäude in den Regionen des Kirchenkreises. Dies sei einer der Baustein der künftigen Stellenrahmenplanung.