In den Wochen vor Ostern starben im Hanns-Lilje-Heim der Wolfsburger Diakonie 47 Menschen am Corona-Virus. Auch viele Pflegekräfte erkrankten an Covid-19. In einer aufwendigen Recherche rekonstruieren Arnd Henze und Sonja Kättner-Neumann die Zeit im Hanns-Lilje-Heim. Über mehrere Wochen konnten sie Pflegekräfte im Schichtdienst in den für Besucher immer noch gesperrten Wohnbereichen begleiten. Sie sprachen mit Angehörigen von Verstorbenen und von Überlebenden, mit Ärzten, Verantwortlichen der Diakonie, dem Wolfsburger Oberbürgermeister als Leiter des Krisenstabes und mit Medizinethikern.
Die Dokumentation vermittelt einen Einblick in die oft widersprüchlichen Erfahrungen der Betroffenen dieser Katastrophe. So entsteht ein Bild, in dem Dankbarkeit für das Engagement der Pflegekräfte und hilflose Wut über das einsame Sterben von Verwandten nebeneinander stehen. Fehler und Versäumnisse werden benannt, ohne zu verurteilen. Denn wichtiger als die Suche nach Schuldigen ist die Frage: Welche Lehren lassen sich aus den Erfahrungen von Wolfsburg ziehen? Und vielleicht noch dringlicher: Was muss getan werden, damit der Schutz vor dem Virus nicht zum sozialen Tod in Einsamkeit führt?
Die Dokumentation wird auch in der >>> ARD-Mediathek zur Verfügung stehen.