KonfiCamp am Arendsee mit über 200 jungen Menschen
158 Konfis, 51 Teamer:innen, zwei Handvoll Hauptberufliche und mehr als 20 Workshops - so sah unser KonfiCamp 2022 in Zahlen aus. Fünf Reisebusse sind zum Arendsee in der Altmark gefahren, endlich wieder nach zwei Jahren Corona-Pause. „Wir sind zwar mit weniger Gemeinden hier her gekommen in diesem Jahr, hatten aber genauso viele Teilnehmende wie in den Vorjahren“, freut sich Sönke Neubauer. Denn es sind auch Konfirmand:innen aus dem vergangenen Jahr mitgefahren, deren KonfiCamp nicht stattfinden durfte.
Kirchenkreisjugendwart Sönke Neubauer ist Teil des hauptamtlichen Leitungsteams, zu dem auch die Diakoninnen Angelika Behling und Anja Struck und die Pastoren Tilman Heidrich und Olaf Klein gehören. 15 Funkgeräte sind im Einsatz, um alles und alle auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen DDR-Jugendpionierlagers im Blick zu behalten und falls nötig schnell reagieren zu können. Im Vordergrund stehen an diesem Wochenende in Arendsee nicht nur Glaubensfragen sondern vor allem: Gemeinschaftserleben.
„Ich bin Teamerin und kann deshalb nicht ganz so viel Spaß haben wie die anderen“, erzählt Anneliese. Die 14-Jährige ist zum ersten Mal dabei, ihre Konfirmation hat sie bereits gefeiert. „Ich interessiere mich für Gott und die Gemeinschaft hier ist toll!“. Gemeinschaft und Freunde finden – das ist auch Konstantin (13) wichtig. „Der Glaube ist einfach da bei mir“, erzählt er. Seine Gebete gingen oft in Erfüllung. „Zum Beispiel neulich bei der Lateinarbeit.“ Spaß zu haben steht für die 13-jährige Laura im Vordergrund, „zu glauben, fällt mir aber manchmal noch schwer“.
Konfirmation ja oder nein? „Für viele heute ist es die eigene Entscheidung, nicht die der Eltern“, erlebt Pastor Tilman Heidrich. Den Sportverein kenne jedermann, beim Konfa sei das nicht mehr unbedingt so. „Da sind die Eltern oft kein wirkliches Gegenüber, sie machen es sich da auch leicht.“ Dafür kämen aber heute die Jugendlichen, die wirklich etwas über den Glauben lernen wollten, und nicht gezwungenermaßen die, keinen Bock drauf hätten. „Das KonfiCamp bietet den Jugendlichen einen Event-Charakter, den wir im Konfa-Unterricht in der Gemeinde nicht bieten können.“
Die religiöse Jugend sei vielleicht ernsthafter als der oder die ‚Durchschnitts-Jugendliche‘, erlebt Angelika Behling, Diakonin für Region Süd-West, Ehmen, Mörse, Fallersleben-Sandkamp, Sülfeld und Wettmershagen. „Ich habe nicht gelüfteten Konfa-Unterricht erlebt. Mein Glück damals war ein ehrenamtlich engagiertes Paar, das mir einen anderen Zugang zum Glauben und ein diakonisches Gottesbild vermittelt hat“, erinnert sie sich. „Gott ist blau beispielsweise. Es ging darum, mit anderen Sinnen wahrnehmen zu lernen.“ Gott sei größer als unser Denken, gehe über das Vorstellbare hinaus, sagt auch Tilman Heidrich und möchte das seinen Konfirmand:innen nahebringen. „Wie beschreibe ich ein schwarzes Loch? Es ist doch da, obwohl ich es nicht sehen kann.“
Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen / Öffentlichkeitsarbeit