Konfirmation in Ehmen wird ein besonderes Fest
Hannah, Leni und Marlon wollten eigentlich jetzt im Frühjahr ihre Konfirmation feiern. Die drei sind enttäuscht, dass Corona und die Inzidenz-Zahlen ihnen da einen Strich durch die Rechnung machen. Besonders Hannah merkt man die Enttäuschung an. „Ich wollte gar nicht, aber meine Eltern wollten, dass ich damit anfange. Jetzt macht es mir doch richtig Spaß, wir machen ganz viel gemeinsam“, erzählt sie. Knapp 30 Konfirmand:innen sind es in diesem Jahr in Ehmen. Nicht alle davon sind wie Hannah, Leni und Marlon seit der dritten Schulklasse im „Konfa“.
Das ist besonders in Ehmen: Wer möchte, kann hier bereits in der dritten Schulklasse mit dem Konfi-Kurs anfangen. Seit 2011 bietet Diakonin Angelika Behling die sogenannten Mini-Konfis an, der erste Jahrgang wurde 2018 konfirmiert. Teamerin Deike war von 2011 an dabei, ihre Mutter Susanne hat damals eine Gruppe geleitet. „Viele Eltern engagieren sich für diese Arbeit“, erzählt die Diakonin. „Es sind eher die Mütter, die sich engagieren“, ergänzt Markus Auffermann, der seit Herbst 2020 Pastor der Gemeinde in Ehmen ist. 190 Kinder sind es derzeit in sechs Jahrgängen, begleitet durch 35 Teamerinnen und Teamer, die mit dem christlichen Glauben vertraut gemacht werden. „Konfi-Arbeit ohne Teamerinnen und Teamer würde humpeln“, sagt Diakonin Behling. Sie leiten Zoom-Andachten und predigen auch mal. „Es gibt den jungen Menschen Selbstvertrauen. So können sie wachsen im Glauben und in der Gesellschaft“, erlebt Markus Auffermann das Engagement der Teamer:innen.
Generationen verbindend: Konfirmationssprüche
Auch wenn die Kids viel Zeit online im Homeschooling verbringen, sind ihnen die online-Treffen der Konfi-Gruppe wichtig. „Gemeinschaft ist wichtig für uns, Vergebung und Nächstenliebe. Oder auch Ängste und wie man wieder zusammenfindet, wenn man sich länger nicht gesehen hat.“ Lenis Taufspruch – „Ein Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an“ – wird sie auch zur Konfirmation begleiten. Marlons Konfirmationsspruch verbindet gleich drei Generationen – es war auch der Konfirmationsspruch der Mutter, ausgesucht hat ihn die Großmutter. So wird Glauben auch heute noch in gar nicht so wenigen Familien tradiert.