Markusgemeinde Sülfeld hilft Ärztin in Not
Von einem auf den anderen Tag war alles anders. Der tägliche Routinecheck in der Praxis von May-Britt Goetz brachte einen Wasserschaden ans Licht, die Praxis musste umgehend geschlossen werden. Innerhalb von drei Stunden wurde die Praxis geräumt. „Wir haben alles bei mir zuhause untergestellt, um zu retten, was zu retten war“, erzählt die Orthopädin, die seit dem 2. Dezember mit ihrer Praxis Herberge im Sülfelder Gemeindehaus gefunden hat und nun im Luther- und im Blumenzimmer praktiziert. Dort, wo sonst Chöre proben, Gruppen sich treffen, Konfirmand:innen unterrichtet werden.
„Wir sind als Kirche mit den Menschen auf dem Weg, auch Herberge sein ist Teil unseres Selbstverständnisses als Gemeinde – nicht nur in der Weihnachtszeit“, sagt Larissa Anne Mühring, Pastorin in Sülfeld und Wettmershagen. „Im Sommer kommen zu uns die Pilger:innen und jetzt ein Praxisteam.“ Bis May-Britt Goetz aber überhaupt an der Tür der Pastorin klingelt, vergeht fast eine Woche. Eine Woche, in der nicht nur in Windeseile das Praxisinventar in Sicherheit gebracht wurde, sondern Chefin und Mitarbeitende durch Ehmen, Fallersleben, Mörse und Sülfeld ziehen auf der Suche nach kurzfristig verfügbarem räumlichen Ersatz.
„Am Martinstag sind wir losgezogen und haben an jeder Tür geklingelt“, erinnert sich Goetz. Anders als Kinder, die ‚Matten Matten Meeren‘ singen und damit Herzen und Türen öffnen, stehen May-Britt Goetz und ihr Team oft vor verschlossener Tür. Keine Hilfe nirgends. „Man wird vor einer Stahltür mit Videokamera stehengelassen.“