Ortsbürgermeister Conradt zeichnet Ehrenamtliche des Café Anna aus
Das Café Anna hat als Stadtteilcafé am Reislinger Markt den Wolfsburger Bürgerpreis Stadtmitte erhalten. Der Bürgerpreis würdigt ehrenamtliches Engagement in Wolfsburg. „Als der Vorschlag für das Café Anna auf den Tisch kam, haben wir nicht diskutiert, sondern einstimmig gesagt: Das machen wir“, erzählt Ortsbürgermeister Detlev Conradt in seiner Laudatio. „Ich habe auf meinem Schreitisch eine Tasse stehen, die mich als Aktionär des Café Anna ausweist.“ Regelmäßig ist er dort mit Flüchtlingshelferkreis zu Gast, gern auch mit anderen Veranstaltungen – und das seit nunmehr bald 20 Jahren. „Zu Frühstücken mit Preisträgern aus der Tombola von Festen auf dem Reislinger Markt, bei vielen Geburtstagsfeiern oder auch bei Informationsveranstaltungen der Stadtverwaltung zu Neubaugebieten oder Verkehrsprobleme.“
Ein Treffpunkt für Menschen im Umkreis des Reislinger Marktes, ein Ort für Austausch und Begegnung ist das Café Anna. Auch Anlaufstelle im Alltag, um sich einfach mal die Seele freireden zu können. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen einen Ort finden, wo sie willkommen sind und wertgeschätzt werden“, erläutert Diakonin Hiltrud Fellner die Idee des Cafés im ehemaligen Gemeindehaus der früheren St. Annen-Gemeinde. „Wir sind ein Ort der Gastfreundschaft. Wir geben Raum und wir geben Zeit.“ Das diakonisch-dienende Element sei der Grundgedanke des Anna, das zeitgleich mit dem Umbau des Gemeindehauses zum Café auch seine Außenanlagen geöffnet und den Menschen in Wolfsburg zur Verfügung gestellt hat.
"Wir sind kein missionarisches Café"
Bereits wenige Jahre nach Eröffnung wurde die damalige St. Annen-Gemeinde für ihr Café von der Landeskirche als Diakonische Gemeinde ausgezeichnet. „Damals wurde der Schwerpunkt, für andere Menschen da zu sein, bewusst gesetzt“, sagt Frank Morgner. Er ist als Pastor der Wolfsburger Stadtkirchengemeinde Geschäftsführer des Café Anna, das zwar zur Gemeinde gehört, aber dennoch als Gewerbebetrieb eigenständig arbeitet. Kostendeckend geht das nicht, denn niemand soll abgewiesen werden müssten, nur weil er oder sie sich den Kaffee – selbstverständlich bio und fair gehandelt – nicht leisten können. „Das hier ist ein Schwerpunkt unserer Gemeindearbeit, das kostet uns Geld, das wir uns gern leisten. Hier wird Kirche belebt und sichtbar, hier ist richtig Leben.“