Anna Ludwig neu im Kirchenkreis
Etwas Gutes tun und den Menschen beistehen, die in unserer Gesellschaft keine Lobby haben, das will Kirchenkreissozialarbeiterin Anna Ludwig. „Es gibt viel zu viele Menschen, die nicht gesehen werden. Ich möchte für sie Hebel in Bewegung setzen, die sie selbst nicht bewegen können“, ist die Motivation der 34jährigen, die seit Mai in gleich zwei Positionen im Kirchenkreis tätig ist. Montags und Dienstag arbeitet sie in Wittingen in der Flüchtlingssozialarbeit, donnerstags und freitags in Wolfsburg in der Sozialarbeit, mittwochs im Wechsel in Wolfsburg oder in Wittingen.
„Dass ich hier gelandet bin, ist für mich wie Fügung.“ Anna Ludwig hat nach ihrem Germanistik-Studium acht Jahre Deutsch für Menschen in Integrationskursen unterrichtet. „Die Bedarfe der Menschen, die nach Deutschland kommen, sind weitaus größer als die reine Sprachvermittlung“, erlebt sie in ihrer Arbeit und beginnt, sich auch ehrenamtlich in der Integrationsarbeit zu engagieren.
„Traumen, Fluchterfahrungen, Folter, Vergewaltigungen – mit diesem Gepäck sind viele belastet, die zu uns kommen.“ Neben den seelischen Belastungen sind es in der Sozialarbeit Themen von A bis Z, mit denen Menschen Hilfe suchen, erlebt sie im Arbeitsalltag. „Sozialarbeiter:innen sind Generalist:innen“, meint Ludwig, die berufsbegleitend Soziale Arbeit studierte. Viele der Erfahrungen, die sie machte, waren anfangs sehr belastend. „Jetzt habe ich gelernt: Super, der Mensch holt sich bei mir Hilfe. Leider können wir nicht allen helfen, aber wenn wir einigen helfen, weiterzukommen, haben wir viel erreicht.“
Privat ist Anna Ludwig gern im Garten. Dort hat sie Zeit für sich selbst, kann den Kopf wieder frei bekommen. „Mein Garten ist wild geordnet, Bienen, Vögel und Schmetterlinge können hier gut leben. Vielfalt ist mir wichtig, nicht nur im Garten.“