Online-Gottesdienst aus Wolfsburg / Großartige Solidarität in schweren Zeiten
Trotz geschlossener Kirchentüren und abgesagter Gottesdienste wurde am heutigen Sonntag in Wolfsburg Gottesdienst gefeiert – ohne Besuchende, stattdessen mit Kameras und Scheinwerferlicht. „Wir sind zurzeit vor allem mit unserer Menschlichkeit konfrontiert“, sagte Pastor Matthias Weindel in der Predigt des ersten online-Gottesdienstes. „Mein Leben ist endlich, und ich bin auf andere angewiesen.“
Das Gebot dieser Zeit sei Orientierung, predigte Weindel in der Wolfsburger Christuskirche, denn in Zeiten der Unsicherheit komme immer Angst ins Spiel und sie werde, so die Einschätzung des Theologen, weiter zunehmen. Großartig sei es, wie unser Land in dieser Krise politisch regiert werde. „Bei allen Gefahren erklärt sich eine ganze Gesellschaft solidarisch mit den Schwachen und Gefährdeten. Für unsere Mitmenschen nehmen wir das alles auf uns. Großartig.“
Zum begrenzten Menschen gehöre die soziale Gemeinschaft, davon ist Weindel überzeugt. „Menschen sind nicht für immer gemacht, begrenzt, unvollkommen, ganz und gar nicht perfekt, aber verletzlich, sensibel, bedürftig nach Liebe, angewiesen auf Gemeinschaft, eingebunden in die Schöpfung.“
Wie viel wahre und gelebte Nächstenliebe würden wir dieser Tage erleben, machte der Prediger deutlich. „Für Alte gehen Fremde einkaufen. Kranke werden in Krankenhäusern behandelt und gepflegt unter Absehung eigener Ängste. Menschen schuften in Lebensmittelgeschäften für uns, die wir etwas essen wollen.“