Trauer- und Hoffnungsort in Wolfsburg

Pressemitteilung 10. Februar 2021

Kirchen laden zum Corona-Gebet ein

Ab Aschermittwoch wird in der Wolfsburger St. Christopherus-Kirche eine ökumenische Corona-Trauer- und Hoffnungskapelle initiiert, die in der Fastenzeit bis Ostern täglich von 8 – 18 Uhr geöffnet sein wird. Mittwochs um 12 Uhr und freitags um 18 Uhr werden dort Andachten gehalten. Die Corona-Trauer- und Hoffnungskapelle wird eröffnet und durchgeführt von Superintendent Christian Berndt, Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen, Dechant Thomas Hoffmann, Katholisches Dekanat Wolfsburg-Helmstedt, und Propst Dr. Ulrich Lincoln, Evangelisch-lutherische Propstei Vorsfelde.

„Unsere Corona-Andachten sollen Raum geben für Trauer und Klage, für Bitte und für Hoffnung. Für die am Corona-Virus Verstorbenen können dort Steine mit Namen beschriftet und unter ein Kreuz gelegt werden. Sie sind nicht vergessen, wir vertrauen sie Gott an“, lädt Christian Berndt Menschen aller Glaubensrichtungen ein, die an den geleiteten Andachten teilnehmen möchten oder die Kapelle zu einer anderen Zeit aufsuchen möchten.

„Unsere Einladung gilt nicht nur Gläubigen – Jede und Jeder ist willkommen, auch wenn er oder sie noch nie in einer Kirche war“, ergänzt Thomas Hoffmann. „In dieser schweren Zeit setzen wir mit unserem Glauben ein gemeinsames Zeichen: Gott geht mit uns, überallhin und zu jeder Zeit – auch wenn das aktuell schwer zu verstehen oder zu erfahren ist.“ Mit dem Angebot wollen die Theologen die Sprachlosigkeit überwinden und Worte finden für Leid und für Hoffnungsvolles. „Lösungen können wir nicht anbieten. In Gemeinschaft etwas auszuhalten verändert vielleicht nicht die äußere Realität, wohl aber die innere.“

„Der Umgang mit unserer Angst und unserer Trauer ist nicht nur eine private, sondern genauso auch eine öffentliche Aufgabe“, erklärt Ulrich Lincoln. „Neben den medizinischen, politischen und sonstigen Aspekten der Pandemie wird die Frage immer wichtiger, wie wir mit den seelischen Folgen umgehen.“ In den sieben Wochen der christlichen Fastenzeit bietet die Trauer- und Hoffnungskapelle auch einen Ort zum Kraftschöpfen. Jede der sieben Wochen der Fastenzeit steht dabei unter einem besonderen Doppel-Thema: Herausforderung und Grenzen, Wut und Gelassenheit, Einsamkeit und Beziehung, Angst und Hoffnung, soziale Nähe und Ferne, Trost und Mutlosigkeit, Gottverlassenheit und Gottvertrauen. „Damit setzen wir in jeder Woche besondere Akzente“, erläutert Christian Berndt als Initiator der ökumenischen Trauer- und Hoffnungskapelle.

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