Diakonie-Chef Ralf-Werner Günther dankt für ehrenamtlichen Einsatz
Nach einem halben Jahr endete heute offiziell der Einsatz von insgesamt 13 jungen, evangelischen Menschen, die ehrenamtlich die Arbeit im Emmaus-Heim unterstützt haben. „Ihre Arbeit ist für uns sehr wertvoll und ein großes Zeichen der Verbundenheit mit den pflegebedürftigen Menschen in den stationären Einrichtungen des Diakonischen Werkes“, dankte Ralf-Werner Günther der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen. An sieben Tagen in der Woche waren sie mit ihrem Projekt ‚Jung hilft Alt‘ insgesamt mehr als 500 Stunden im Einsatz. „Auf unsere jungen Menschen und ihren selbstlosen Einsatz bin ich sehr stolz“, schloss sich Superintendent Christian Berndt den Worten Günthers an. „In dieser Situation der Pandemie nicht zu jammern, sondern den Schwächsten zu helfen, ist vorbildlich. Was gibt es Wertvolleres!“
Der aufgrund der Pandemie-Bedingungen stark gestiegene Bedarf insbesondere bei der Unterstützung von Angehörigen-Besuchen war der Anlass zu diesem Hilfsprojekt. „Wir hatten zunächst für die Advents- und Weihnachtszeit geplant“, erinnert sich Soenke Neubauer, der als Kirchenkreisjugendwart die Evangelische Jugend bei diesem Ehrenamt unterstützte. „Als wir sahen, wie gut unsere Hilfe angenommen wurde, haben wir einfach weitergemacht.“ Das Weihnachtsfest 2020 sei ein besonderes gewesen. „Anstatt nur in den Gottesdienst zu gehen, konnten wir Gott und den Menschen im Emmaus-Heim dienen.“ Die Jugendlichen hätten Erfahrungen gemacht, die sie sonst nicht hätten machen können. „Viele Dinge sehen sie und ich auch jetzt in einem anderen Licht“, resümiert Diakon Neubauer.
Besuchende dokumentieren, Fieber messen, überprüfen, ob während des Angehörigenbesuches die Hygienemaßnahmen eingehalten werden, Begleitung der Besuchenden, Fragen beantworten – das alles gehörte zu den Aufgaben, die erledigt wurden. „Bitte setzen Sie Ihre Maske auf, war der Satz, den ich am häufigsten gesagt habe“, erinnert sich Leander ter Horst. Die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern seien immer wieder berührend gewesen, auch die Angehörigen haben sich mit Fragen und Nöten an die jungen Ehrenamtlichen gewandt. „Das war wirklich bereichernd“. Eine Bewohnerin, an die sich alle erinnern, ist die mittlerweile verstorbene Frau H.. Sie erzählte bei einer gemeinsamen Zigarette den jungen Menschen viel aus ihrem Leben. Kurz vor ihrem Tod fuhr einer der Ehrenamtlichen mit ihr noch an den Schillerteich und pflückte – verbotenerweise – eine Osterglocke. Kristin Schneider erinnert sich besonders an einen älteren Herrn, der sich von seiner Frau verabschiedete, weil er ins Krankenhaus sollte. „Es war nicht klar, ob er das überlebt. Zwei Wochen später war er wieder zurück – da habe ich mitgeweint“, erzählt die junge Jura-Studentin.
Sie seien Teil des Emmaus-Team gewesen, bedankte sich Soenke Neubauer stellvertretend für alle 13 Ehrenamtlichen der Evangelischen Jugend Wolfsburg-Wittingen. „Aus ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die unseren Besuch begleiten und sowohl bei Besuchenden als auch Bewohnenden dafür sorgen, dass dieser sicher ist, sind Kollegen und Kolleginnen geworden. Sie haben sich mit viel Engagement und Ideen bei uns eingebracht. Herzlich möchte ich mich für die tatkräftige Unterstützung bedanken“, fasst Jenny Herrmann, Einrichtungsleiterin im Emmaus-Heim zusammen. „Bis vor kurzem habe ich das Emmaus-Heim geleitet. Nicht nur ich und meine Kolleginnen und Kollegen werden die ehrenamtlichen Mitarbeitenden vermissen. Auch unsere Bewohnenden werden sie vermissen. Die jungen Leute haben viel Abwechslung in den Alltag der Bewohnenden gebracht - vor allem in der Zeit als die coronabedingten Einschränkungen besonders hoch waren“, ergänzt Janina Rak, Einrichtungsleiterin des Altenheims Haus Feierabend.
Katrin Zumkier, Diakonie Wolfsburg / Frauke Josuweit, Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen