Fröhliche Kinder aus Tschernobyl zu Gast im Kirchenkreis

Miteinander im Gespräch sein

Nachricht 13. Juni 2023

Wolfsburger Oberbürgermeister empfängt Gäste des Kirchenkreises

Viele Programmhöhepunkte durften wir mit unseren Gästen in den vergangenen sieben Tagen erleben, einer davon war ganz sicher der Besuch beim Wolfsburger Oberbürgermeister. „Wir sind eine internationale Stadt mit über 150 hier lebenden Nationen und 15 Partnerstädten, ich freue mich, dass Sie hier sind“, begrüßte Dennis Weilmann unsere Gäste aus Äthiopier und Russland. „Als internationale und weltoffene Stadt fördern wir einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander. Wir können viel voneinander lernen und unsere Zukunft gemeinsam gestalten“, eröffnete Weilmann das Gespräch über die aktuelle Situation in den Herkunftsländern unserer Gäste.

Weiterarbeiten und Geflohene unterstützen

„Wir hatten Angst, dass unsere Kirche geschlossen wird, denn wir sind eine Minderheitenkirche. Es gibt Menschen, die kommen jetzt nicht mehr in unsere Gottesdienste“, erzählt Pastorin Tatjana Zhivoderova, die die seit 20 Jahren bestehende evangelisch-lutherische Gemeinde in der Wolfsburger Partnerstadt führt. Alle Religionen und Kulturen kämen in der Gemeinde im Rahmen des diakonischen Projektes zusammen, das Menschen mit Einschränkungen und ihre Familie betreut und unterstützt. „Wir arbeiten weiter und sammeln Geld und Kleidung für die Menschen, die zu uns geflohen sind.“

Bezuneh Sumodo, Präsident der Südzentralsynode der Mekane-Jesus-Kirche in Äthiopien, zeigte sich dankbar für die Begegnungsmöglichkeiten. „Es geht uns gut, wir möchten die Beziehungen wachsen lassen, es ist wichtig für uns, mit Ihnen allen im Gespräch zu sein.“ Das Christentum in Äthiopien wachse, es müssten neue Kirchen gebaut werden.

„Wir können sehr viel lernen bei diesem Besuch, denn wir merken, wie privilegiert wir in Deutschland leben. In Äthiopien sind auch aktuell noch kriegerische Auseinandersetzungen an der Tagesordnung“, sagte Superintendent Christian Berndt. Mehr als eine Million Menschenleben habe der gerade beendete Bürgerkrieg im Norden des Landes gekostet, so Pastor Jürgen Klein, der die Internationale Arbeit des Kirchenkreises als Vorsitzender des Partnerschafts- und Missionsausschusses koordiniert. „Partnerschaften funktionieren nur über persönliches Zusammenkommen. Gerade auch in schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, Partnerschaften zu erhalten.“

"12 Minuten - das ist viel zu kurz!"

Zum Besuchsprogramm gehörten auch die Besuche von Gottesdiensten und diakonischen Einrichtungen des Kirchenkreises und des Diakonischen Werkes Wolfsburg gGmbH. „Der Gottesdienst am Sonntag hat mir gut gefallen, aber es waren nur wenige Menschen dort“, erlebte Tadesse Memhiru, Generalsekretär der Südzentralsynode der Mekane Jesus-Kirche. „Die Predigtzeit war genau 12 Minuten, das ist doch viel zu kurz!“ Auch Synodenpräsident Bezuneh Sumodo plädierte für längere Predigten. „Das wird schwierig“, meinte Superintendent Christian Berndt. „Die Menschen möchten nicht so lange zuhören.“

Wie wichtig für die partnerschaftlichen Beziehungen gemeinsame Gottesdienste seien, machte auch Pastorin Tatjana Zhivoderova deutlich. „Es war beeindruckend, in einer großen Kirche zu feiern.“ In der Bonhoeffer-Gemeinde in Westhagen sei man ihnen sehr offen begegnet. „Wir feiern sehr gern Gottesdienst, gern auch fünfmal am Tag oder den ganzen Tag lang.“ Dazu hatten unsere Gäste dann auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag Gelegenheit, wo sie vom hannoverschen Landesbischof Ralf Meister begrüßt wurden.

Beten nach deutscher Manier

Vor der Abreise nach Nürnberg gab es noch ein gemeinsames Mittagessen. Die Suppenteller standen auf dem Tisch, als Reverend Teshale Kasa, Missionschef in Hosanna, zum Tischgebet aufstand. Zwei Sätze, Amen. „Normalerweise beten wir mindestens 15 Minuten, das war jetzt die deutsche Version“, erklärte er schmunzelnd dazu.

Öffenlichkeitsarbeit im Kirchenkreis / F. Josuweit

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Foto: ELM Hermannsburg / Öffentlichkeitsarbeit
Foto: ELM Hermannsburg / Öffentlichkeitsarbeit

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Vorsitzender

Pastor Dr. Jürgen Klein