Die landeskirchliche Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ plant in diesem Jahr etwa 150 Kindern aus dem am stärksten von den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebiet Gomel eine Erholung im eigenen Land zu schenken. Zur Verwirklichung dieses Ziels arbeitet die Initiative mit dem Rehabilitations- und Kindererholungszentrum Nadeshda zusammen. Das Zentrum in deutsch-belarussischer Trägerschaft liegt nördlich von Minsk in unmittelbarer Nähe des Wileiskoje-Stausees. Dort erwartet die Kinder nicht nur eine schöne und unbelastete Natur, sondern auch besondere pädagogische und gesundheitliche Betreuung.
„Die aktuelle Pandemiesituation lässt uns leider nicht die Wahl, die weißrussischen Kinder zur Erholung in Gastfamilien nach Niedersachsen einzuladen,“ sagt die ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ Elisabeth Gülich. „Aber wir freuen uns sehr, dass wir in Zusammenarbeit mit unserem weißrussischen Partnerfonds „Gesundheit der Kinder“ aus Gomel und dem Nadeshda-Kindererholungszentrum diese wunderbare Alternative anbieten können. Außerdem werden wir unsere medizinische Hilfe für die drei großen Krankenhäuser der Region Gomel fortsetzen.“
Die Tschernobyl-Hilfe der Landeskirche wird dieses Jahr zudem dazu nutzen, sich inhaltlich und organisatorisch neu aufzustellen. „Die Einladung von gesundheitlich beeinträchtigten Kindern in Gastfamilien in unseren Gemeinden wird natürlich weiterhin möglich sein,“ bekräftigt der Geschäftsführer der landeskirchlichen Arbeitsgemeinschaft Lars-Torsten Nolte. Gleichzeitig soll nach 30 Jahren erfolgreicher Arbeit die Struktur der Entwicklung an den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Die Arbeitsgemeinschaft soll zu einem Netzwerk umgebaut und das unterstützte Themenportfolio erweitert werden, unter anderem zur Förderung von Begegnungsprojekten im Bildungsbereich und ökumenischer Beziehungen. „Wir wollen die gewachsenen Beziehungen zwischen den Menschen in unseren Kirchengemeinden und den Freunden in Belarus erhalten und stärken,“ so Nolte.
Seit 1991 lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers Kinder zur Erholung nach Niedersachsen ein und leistet medizinische Hilfe für drei große Krankenhäuser in Gomel. Insgesamt wurde etwa 30.000 jungen Gästen ein Aufenthalt in deutschen Gastfamilien ermöglicht.
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers / Pressestelle