Kirchenkreis stockt Unterstützung für Theologiestudentinnen in Äthiopien auf
Liro möchte „faithful preacher of God’s word“ werden. Die 24-Jährige ist Theologiestudentin in Hossana im Süden Äthiopiens und eine von drei Studentinnen, die der Kirchenkreis mit einem Stipendium unterstützt. Liros Vater starb, als sie sieben Jahre alt war, die Mutter starb sechs Jahre später. Ihr Vater war Einzelkind, auch mütterlicherseits gab es wenig Verwandtschaft. „Ich habe meinen Bruder und mich mit Näharbeiten durchgebracht“, erzählt sie Pastor Jürgen Klein, der mit ‚unseren‘ Studentinnen telefoniert hat. Wir wollten mal hören, wie es den jungen Frauen geht – während Corona und auch, weil im Norden Äthiopiens Krieg herrscht.
„Es gibt viele Konflikte überall in unserem Land. Das macht mir große Sorgen“, erzählt Aberash. Auch sie studiert Theologie mit einem Kirchenkreisstipendium. „Covid-19 wirkt sich positiv und negativ aus“, erzählt die 26-Jährige. „Ich habe mehr Zeit, mich auf mein Studium zu konzentrieren, aber es gibt keine Unterhaltung und keinen privaten Komfort.“
Angst und Furcht seien allgegenwärtig, erzählt Dinknesh, die dritte Studentin. Sie ist 25 Jahre alt und studiert seit 2018 Theologie in Hossana. Dinknesh ist Halbwaisin, ihr Vater starb, als sie noch nicht einmal in die Schule ging. Dennoch konnte sie als zweitälteste von insgesamt fünf Geschwistern zehn Jahre die Schule besuchen und nach vier Jahren an einem polytechnischen College ein Diplom erwerben. Ihr Theologiestudium wird sie voraussichtlich im kommenden Jahr abschließen. „Gott ist meine Zuflucht in schweren Zeiten.“ Times of troubles nennt sie diese Zeiten und sagt: „I’am happy in the Lord!“ Dass Dinknesh und ihre Kommilitoninnen mit times of trouble hinreichend vertraut sind, erahnt man bereits aus diesen wenigen, kargen Kommentaren. Umso verblüffender mag es scheinen, dass sie mit Gott nicht hadern.